Klima

Das Gebirge erschien den Menschen nie einladend. Lange, schneereiche und kalte Winter hielten Siedler genauso ab, wie die ertragsarmen Böden. So bedeckte noch im frühen Mittelalter dichter Wald das Gebiet. Das änderte sich erst zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Auf dem Rennsteig verläuft die Wasserscheide des Gebietes. Das betrifft den Abfluss, wie den Niederschlag selbst. Steinheid, 800 Meter hoch gelegen, zählte im 20. Jahrhundert durchschnittlich über 110 Schneefalltage im Jahr, Schalkau (400 m hoch), neun Kilometer südwestlich, hingegen nur um die 60 Tage. Durch die langen Winter konnten Feldarbeiten im Gebirge meist erst Ende April, mit dem Schmelzen der letzten Schneeverwehungen begonnen werden. Die Jahresmitteltemperatur liegt dort bei 5° C. Im Vorland liegt diese Temperatur 2°C höher und die Felder können schon Ende März bestellt werden.

 Der Landkreis Sonneberg ist der niederschlagreichste Landkreis in Thüringen (Quelle: TLUG). Die Niederschlagssummen liegen zwischen 888 bis 1.348 mm pro Jahr (Mittelwert 1.118 mm). Damit sind die niedrigsten Werte für den Landkreis noch deutlich über dem Landesdurchschnitt (837 mm).

Durch die wolkenstauende Wirkung des Gebirges (Luv) gibt es im Vorland trotzdem reichlich Niederschlag. So fallen am südlichen Gebirgsrand 888 mm (Schalkau), 1000 mm (Rauenstein) bzw. 1200 mm (Hämmern) Niederschlag im Jahr und nördlich des Gebirges im Schwarzatal nur 600 mm. Im dazwischenliegenden Hohen Thüringer Schiefergebirge um Steinheid sind 1250 bis 1350 mm die Regel – es können aber in besonders ungünstigen Lagen bis zu 1500 mm summierter Niederschlag im Jahr werden.