Bärwurz- und Goldhaferwiesen wechseln sich an der Grümpenquelle ab, Blick nach Steinheid
Bärwurz- und Goldhaferwiesen wechseln sich an der Grümpenquelle ab, Blick nach Steinheid

Die bunteste und blütenreichste Wiese in der Umgebung des Thüringer Waldes ist die Goldhaferwiese. Sie ist eine der artenreichsten Grasflur in frischen bis mäßig feuchten Standorten des Bergoberlandes über 400 Meter NN. Sie wird den Biotoptyp „Bergwiese“ zugeordnet.

 

Die Goldhaferwiesen, die zu den artenreichsten der Bergwiesen gehören, sind nach § 18 des Thüringer Naturschutzgesetzes besonders geschützt und stehen in der Roten Liste der Biotope Thüringens. Sie wurden als stark gefährdet eingestuft, da in den vergangen Jahren ein Bestandsrückgang zu verzeichnen ist.

 

 

Man unterscheidet von ihrem Typ her verschiedene Wiesengesellschaften, wie die Waldstorchschnabel- Goldhaferwiese und die Rispen- Goldhaferwiese. Pflanzen wie der Namengebende Goldhafer, das Rot- Straußgras, der Frauenmantel, der Waldstorchschnabel mit seinen kräftig violetten Blüten, Wiesenkerbel, die Wiesenmargerite und der rosafarbene Wiesenknöterich sind in diesen Biotopen zu finden.  Die Goldhaferwiese ist rund um den Thüringer Wald und seinen Ausläufern relativ weit verbreitet.

 

Große und sehr gut erhaltene Vorkommen dieser Art befinden sich zum Beispiel in den Naturschutzgebieten „Vässertal, Harzgrund, Röthengrund und in unserer Nähe im Göritzgrund bei Steinheid“. Aufgrund ausreichender Nährstoffversorgung und Feutigkeit im Boden besitzt sie genügend Wuchskraft, um zwei mal im Jahr gemäht zu werden. Im Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli erfolgt die erste Mahd. Sie wird auch Heumahd genannt. Der zweite Schnitt wird im Spetember ausgeführt. Er wird Grummet genannt.

 

In den letzte  Jagrzehnten ging man zu einer etwas früheren Wiesenmahd über, bereits Ende Mai bis mitte Juni. Das früh gemähte Gras besitzt einen höheren Futterwert. Die zweite Mahd wird mittlerweile schon im August durchgeführt. Leider wirkt sich dies jedoch ungünstig auf die typische Pflanzenzusammensetzung der Goldhaferwiese und vorallem negativ auf die Wiesenbrütenden Vogelarten aus. Die Nester von Braunkehlchen und Wiesenpieper befinden sich am Boden der Wiese, gut versteckt zwischen den Grasbüscheln aus Moos und Grashalmen gebaut. Beide Arten sind in den letzten Jahrzehnten durch die häufige und zeitige Mahd der Wiesen zurückgegangen, ebenso durch Überdüngung durch die Landwirtschaft.

 

Das Braunkehlchen brütet im Mai und Juni, der Wiesenpieper im Zeitraum von April bis Juli. Die Nester der Wiesenbrüter werden beim Mähen zerstört. Die Jungvögel kommen um. Bestrebungen des Naturschutzes sind daher, wieder auf spätere Mahdtermine zurückzugreifen. So kann den Vögeln wieder eine ungestörte Brut ermöglicht werden. Das schmackhafte Bergwiesenheu der Goldhaferwiese wurde durch seinen Reichtum an Kräutern inzwischen über die Grenzen Thüringens und auch Deutschlands hinaus bekannt.

 

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Kirchner, Ralf (Betreuer)

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